Tauchreflex beim Winterbaden – so reagiert dein Körper

 

Beim Abtauchen in das kalte Wasser passiert so Allerhand im menschlichen Körper. Vor allem der Tauchreflex sollte in diesem Zusammenhang erwähnt werden. Dabei handelt es sich um einen Schutzmechanismus, der bei allen lungenatmenden Lebewesen zu beobachten ist und durch eine Stimulation des parasympathischen Systems ausgelöst wird. Die Atmung wird verlangsamt oder kommt für einige Sekunden sogar ganz zum Stillstand, der Herzschlag wird verlangsamt, mit dem Ziel den Sauerstoffverbrauch für die lebenswichtigen Organe zu reduzieren. Bisher ist nicht bewiesen, was als Auslöser für diesen Reflex dient. Es wird angenommen, dass Rezeptoren auf der Haut diese Reaktion hervorrufen. Vor allem kaltes Wasser scheint die Reaktion zu verstärken.

Ich kenne die beschriebenen Reaktionen gut und durchlebe sie natürlich auch recht häufig beim Winterbaden. Vor allem der Atemstillstand war anfänglich ein häufiger Begleiter bei meinen Badegängen. Mittlerweile habe ich diese aber durch die richtige Atemtechnik in den Griff bekommen. Die richtige Atmung erleichtert einem das Baden in den kalten Monaten erheblich und sie ist überhaupt nicht schwer zu erlernen. Wenn man es einfach beschreiben wollte, dann sollte man möglichst tief einatmen und im gleichen Zeitintervall auch ausatmen. Es wird angenommen, dass sich die relevanten Rezeptoren, die den Tauchreflex auslösen, im Mund- und Nasenbereich befinden. Ich werde zukünftig man beobachten, ob der Reflex tatsächlich nur auftaucht, wenn man tief genug eintaucht und der eben besagte Bereich mit Wasser bedeckt ist.

Es ist natürlich wichtig, dass man mit der richtigen Atmung schon vor dem Abtauchen beginnt, auch wenn es nur einige Sekunden vorher sind. Beim Abtauchen hält man eben diesen Rhythmus bei und konzentriert sich für einige Sekunden verstärkt auf ihn. Meistens bedarf es nur weniger Sekunden und das Atmen passiert wieder automatisch.

Sollte euch bei den ersten Bädern schwindelig werden, dann seid bitte vorsichtig, denn manche Menschen verkrampfen durch die Kälte derartig, dass sie nicht eine normale Atmung zurückkehren können und somit der Sauerstoffanteil im Körper sinkt. Gerade in solchen Situationen sollte man sich in nicht zu tiefen Wasser befinden. Aus diesem Grund übe ich mit Anfängern auch immer im hüfttiefen Wasser. Durch bloßen Aufstehen können sie sich im Notfall der Kälte entziehen und zu einer „normalen“ Atmung zurückgelangen.

Vor dem Abtauchen sollte man auch immer seine Arme ins Wasser tauche und die Brust nassmachen, damit mit seinen Körper auf das kommende Ereignis vorbereitet.

Tauchreflex beim Winterbaden