Überraschungen beim Winterbaden

Auch wenn das Winterbaden immer mehr Anhänger findet, scheint es für viele Menschen noch recht exotisch zu sein. Zu dieser Vermutung kommt man häufig, wenn man in die verwunderten Gesichter von Passanten schaut, die auf der Promenade in Travemünde stehen bleiben und mir beim Baden zusehen. Nicht selten sind sie aber sehr neugierig und ich komme häufig mit ihnen ins Gespräch. Die anfängliche Skepsis weicht dann schnell der Bewunderung und dem allgemeinen Interesse am Winter- bzw. Eisbaden.

Allerdings kann es manchmal auch anders laufen, denn vor ca. 14 Monaten verwechselte ein Pärchen mein entspanntes Winterbad mit einem Selbstmordversuch und rief die Polizei an, die schon wenige Minuten später eintraf. Ich hatte gerade das Wasser verlassen und war mehr als überrascht, konnte die Situation aber schnell entschärfen. Die Polizisten waren auch etwas amüsiert und zogen schnell wieder ab.

Dieser Vorfall war allerdings noch recht harmlos, wie der Fall eines Bekannten zeigt, der auch in vielen lokalen Nachrichtenblättern erwähnt wurde. Während des Schwimmens in der Ostsee im November waren einige Passanten der Meinung, dass er in ernsthaften Schwierigkeiten steckte und nicht mehr an Land kommen könnte. Aus diesem Grund riefen Sie den Rettungsdienst, der sofort einen Hubschrauber und Rettungswaren losschickte. Beim Verlassen des Wassers wurde er also von einem Empfangskomitee begrüßt und musste anschließend hartnäckige Diskussionen führen. Die Kosten für den Einsatz konnten ihm glücklicherweise nicht in Rechnung gestellt werden.

Seit diesem Ereignis entfernt er sich beim Winterbaden immer etwas von der Promenade, um aus dem Sichtfeld der flanierenden Passanten zu gelangen.